Eigentlich wollte ich nach Wuppertal, um mit meinem Deutschland-Ticket Schwebebahn zu fahren. Das habe ich vor über 40 Jahren zum letzten Mal getan.
Beim Umsteigen in Düsseldorf wurde mir allerdings klar, dass der Japan-Tag offensichtlich nicht so sehr viel mit der Kirschblüte, Hokusai, Kobo Abe, Shinto und Sushi zu tun hat, wie ich gedacht hatte. Der Bahnhof war voller junger Menschen in Cosplay. Ich sah Kellnerinnen-Uniformen, Prinzessinnen und Samurai. Mir kam der Verdacht, dass hier mehr Leben und mehr Vergnügen zu finden sein würde als sogar noch in einer Monorail.
Ich hatte Recht. 600.000 Menschen drängten sich an der Rhein-Promenade und in der Stadt. Ich sah und erkannte diverse Deadpools, Harley Quinns, Narutos, Strohhut-Banden, Team Rockets, Jack Sparrows und jeweils mindestens eine Fischl und eine Prinzessin Peach.
Während ich fotografierte und das Leben genoss, so gut es mir überhaupt möglich ist, unterhielt ich mich sogar mit einer jungen Frau und ihrer Mutter. Die war nur als Support mitgekommen. Die Mehrheit der Cosplayer war jung, nur eine Handvoll etwa in meinem Alter oder etwas jünger.